So war das Krankenhaus in Tschechien

Also… sagen wir mal so: Nochmal muss ich da nicht hin…

Das Krankenhaus in Mostiště, einem Ortsteil von Velké Meziříčí

Bei der Aufnahme am Sonntag, d. 10.03.19 um ca. 16:00Uhr hatte ich es mit einer netten Dame zu tun, die nur „3 Brocken“ Deutsch und kein Englisch konnte. Es war alles etwas mühsam.
Ich wurde ziemlich schnell einer Eingangsuntersuchung unterzogen: Urin, Blutabnahme, Röntgen des Brustkorbs.
Als ich vom Röntgen zurück ins Büro kam, wartete schon der stellvertretende Leiter der Chirurgischen Abteilung auf mich und wir konnten uns gut auf Englisch unterhalten. Er nahm meine Medizinliste in den Computer auf und erklärte mir nochmal, was ich schon wusste: Dass man einen Teil meines Magens entfernen werde.

Das Krankenzimmer mit einem Bett und eigener Toilette/Dusche nebenan.

Zimmer: Ich hatte ein Einzelzimmer mit eigener Toilette und Dusche nebenan. Alles sehr sauber. Problem: Die Zimmertür hatte unten einen ca. 3-5cm Spalt, der Nachts das Licht vom Flur, welches nie ausgeschaltet wurde, ins Zimmer scheinen ließ. Das hat mich sehr gestört. Ebenso kam so auch viel Krach vom Flur ins Zimmer, und es gab wirklich viel davon. Die Schwestern redeten laut vom einem Ende des Korridors zum anderen, es wurde gekichert, mit Dingen laut hantiert. Der Lautstärkepegel war enorm.
Auf der gegenüberliegenden Seite vom Flur sah ich mehrere Zimmer, in denen offensichtlich tschechische Patienten jeweils zu dritt untergebracht waren.
Das Krankenhausbett hat mich wahnsinnig gemacht. Es läßt sich zwar schön in verchiedensten Variationen elektrisch verstellen, aber die Matratze ist einfach viel zu dünn. So lag meine Hüfte praktisch auf dem harten Unterbau, denn mein Gewicht drückt die Matratze platt wie eine Briefmarke. In der letzten Nacht hatte ich mich dann anders herum schlafen gelegt. Das war ein wenig besser, aber grundsätzlich ist diese Matratze nicht für Adipositas Patienten geeignet.
In einem anderen Zimmer lag ein Katalane (der kein Spanisch sprach…) und der hatte noch geschätzte 80 Kilo mehr drauf…

Mein Abendessen am Ankunftstag

Essen: Am Ankunftstag bekam ich ein schönes Abendessen, bestehend u.a. aus mehreren, verschiedenen Scheiben Brot, Käse, gut gewürzter Salami, geschnittener Paprika, Joghurt, einer Brotcreme, natürlich Butter und dazu noch Orangensaft und Wasser.
Das war leider auch schon mein einziges Essen dort, denn nach der OP gab es ja nur noch Wasser und Tee.

Sprache: Der Leiter der Chirugie, der mich auch operiert hat, spricht perfektes Deutsch mit Wiener Akzent, denn dort wohnt er schon lange.
Sein Stellvertreter, mit dem ich nach der Aufnahme auch bei der Visite und der Entlassung zu tun hatte: Gutes Englisch
Die Schwestern auf der Station: Kein Englisch, kein Deutsch. Nur Tschechisch. Zunächst versuchte man es mit einem 8″ Tablet und einem Übersetzungsprogramm, aber das war nur am 1. Tag. Es war sehr, sehr mühsam mit der Verständigung, aber mit Händen und Füßen hat es irgendwie funktioniert.
Es ist mir aber unbegreiflich, dass man in tschechischen Schulen anscheinend selbst 30 Jahre nach Ende des Ostblocks kein Englisch lernen muss… Da sind viele andere Länder des ehemaligen Warschauer Pakts schon deutlich weiter.