Ich war im November in den Urlaub geflogen. In ein Land, wo die Corona Zahlen um die 20 liegen, während hier in Deutschland gerade über 400 angesagt waren. Ja, doch…schon wieder Brasilien… Aber diesmal eben als Tourist und in einer ganz anderen Gegend. Mich hatte schon immer interessiert, ob es im Süden von Brasilien tatsächlich keine Armut gibt und ob dort alles „ganz anders“ ist, als im bitterarmen Nordosten.
Ja, ich kann nun aus eigener Sicht der Dinge feststellen: Der Bundesstaat „Rio Grande do Sul“, ganz unten, im Süden von Brasilien, an der Grenze zu Uruguay, ist tatsächlich „wie ein anderes Land“. Sehr viele grüne Wälder, tausende Hortensien am Straßenrand. Vollkommen überrascht war ich davon, dass es dort unten so viele Schilder mit deutschen Namen gibt. Gut 40% der Menschen dort unten sind „Deutschbrasilianer“, was in der Praxis heißt, dass die Urgroßeltern z.B. aus dem Hunsrück stammten. Namen wie Schneider, Becker, Kaufhaus Koch sind nichts ungewöhnliches. Oder dieses „Wursthaus Ruppenthal“:
Ich war natürlich auch im Bundesstaat Santa Catarina in den 3 von deutschen Auswanderern gegründeten Städten Joinville, Brusque und Blumenau. Aber das war 3 Mal eine riesen Enttäuschung. Trotz „Hotel Himmelblau“ und „Shopping Neumarkt“ ist dort von deutscher Geschichte praktisch nichts mehr übrig. Man baut sich zwar Plastik-Fachwerk an die Häuser, aber schon wenn man das obligatorische „Ich liebe…“ Schild am Ortseingang sieht weiß man sofort: Hier ist die deutsche Lebensart schon ausgestorben, denn so dreckig würde keine deustche Stadt ihr Begrüßungsschild verkommen lassen…
So, dass war etwas „Off Topic“… Aber dann komme ich nach 8 Tagen Reise durch 3 weitere Bundesstaaten wieder auf eine Waage und ich denke, ich sehe nicht richtig: 81,5kg. Das sind gut 5 Kilo weniger als vor der Abreise. Absolut niedrigstes Gewicht seit Jahrzehnten. OK, wenn man hier sieht, was ich z.B. in einem Shoppiung Center gefrühstückt habe:
Eine Erdbeere und ein wenig Hasenfutter. Mehr habe ich aber auch nicht geschafft. H2OH! ist übrigens von Pepsi. Ein Zero Getränk in Brasilien.
Aber… Das ist jetzt schon lange nicht mehr nur der Schlauchmagen, der hier eine Rolle spielt, denn der Hunger ist ja einige Monate nach der OP wieder zurück gekommen. Es sind ja bald schon 3 Jahre nach der Operation und ich könnte ständig essen…
Der Platz für größere Portitionen ist natürlich nicht da, aber die Lust darauf. Nicht selten bestelle ich viel zu viel und schaffe dann nur wenig. Ein halber Whopper ist so mein Maximum, dann ist aber auch schon „kurz vor Problem“ angesagt.
Aber nach einer Stunde könnte ich problemlos das gleiche nochmal essen. Wie hab ich also dann doch so viel abgenommen?
Nur dank eines Appetitzüglers: Liraglutid. Nicht billig, aber da ich im DMP Diabetes bin kann mir mein Diabetologe das verschreiben. Das spritzt man täglich unter die Haut und dann ist der Hunger weg. Und damit auch die übermäßige Zufuhr von Essen und das freut meine Bauchspeicheldrüse, denn es wird nicht so viel Insulin gebraucht.
OK, wenn ich Pech habe, dann kann ich auch ganz schlimme Nebenwirkungen bekommen, aber mir persönlich geht es (im Gegenteil) gut wie nie zuvor.
Nach der Reise zu Hause das erste Mal wieder auf der Waage: 80,9kg. Sensationell… Jetzt sind es tatsächlich schon 45Kilo, die ich weniger habe. Oder umgerechnet: 2 volle Reisekoffer, denn die dürfen meist je 23Kilo haben. 2 Stk. gleichzeitig hochheben? Kaum eine Chance… Aber genau dieses Gewicht habe ich früher jeden Tag mit mir herumgetragen… Treppe rauf und Treppe runter.
Ach ja… Meine Sünden… Das hier hilft mir in Brasilien durch die Tage… Und obwohl ich so viel ungesundes esse, verliere ich Kilos. Natürlich esse ich diese Menge nicht an einem Tag alleine.
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