Endlich wieder auf Reisen.

Viele, viele Monate habe ich mich brav zu Hause „eingeigelt“, habe Kontakte mit Fremden so weit wie möglich vermieden. Dann endlich, nach über einem Jahr, sind sie Werte in Deutschland wieder besser geworden und ich bekam meine 2. Impfung.

Juni 2021 – TXL – Terminal C – 2. Impfung mit Moderna

Und auch in Brasilien verbesserte sich die Situation enorm. Aktuell heute, wo ich dies schreibe, sind die Werte in BR besser als in DE…

2 Jahre war ich nicht mehr vor Ort bei meinen Mitarbeiterinnen und vor allem auch bei den Patenkindern gewesen. Und dann stellte sich heraus, dass ich ziemlich kurzfristig und dringend nach Brasilien reisen musste, denn eine sog. „Procuração“, die unsere Administratorin benötigt um nachzuweisen, dass sie berechtigt ist die Spendengelder aus Deutschland in brasilianische Real zu tauschen, lief schon mitte September ab.
Leider fliegt die CONDOR nicht mehr nach Süd-Amerika. Die TAP war zu teuer und so ging es dann mit einer 747-800 der LUFTHANSA los. Allerdings nicht wie sonst nach Recife sondern ganz runter nach São Paulo. Nach einigen Stunden Aufenthalt dann 2500km wieder zurück in den Nordosten mit der LATAM. Obwohl die auf diese Art und Weise über 7 Std. unnötiger Flug sind, so kostete es deutlich weniger.

Mit einigen Patenkindern in unserem Heim 102 in Igaci-AL

Ich hatte vor einigen Wochen dieses weiche Brot nach französischer Art für mich entdeckt: Brioche. Davon hatte ich 2 Packungen mitgenommen und das war dann meine Verpflegung in der 1. Woche. Leider hatte der Zoll bei der Einreise die abgepackte ungarische Salami aus meinem Koffer geholt. Das war ihnen zu roh… Aber zum Glück bekommt man in Brasilien Kochschinken, wenn man lange genug sucht.

Brioche mit „Presunto cozinhado“ (Kochschinken)

Vor der Reise hatte ich zuletzt ca. 90kg auf der Waage. Das habe ich aber ausschließlich einem Medikament zu verdanken, denn zwischenzeitlich hatte ich fast 10kg wieder zugenommen und näherte mich wieder den 100kg. Alle „Vorzüge“ eines Schlauchmagens kann man auch aushebeln, wenn man zu viel Süßes isst…
Mein Diabetesdoktor verschrieb mir dann auf meinen Wunsch hin wieder einmal den Wirkstoff Dulaglutid, den man 1 Mal pro Woche unter die Haut spritzt. Damit wird die Magen- und Darmtätigkeit verlangsamt und man hat keinen Appetit mehr. Schon nach 2 Spritzen in 3 Wochen hatte ich 8kg wieder verloren. Das tat natürlich auch meinem Diabetes sehr gut, denn ich war schon wieder bei einem Hba1C von 8,0 angekommen… Zu viel Eis, zu viele Süßigkeiten…

Inzwischen habe ich das Medikament gewechselt und spritze jetzt Liraglutid 1 Mal täglich. Das ist aus einer ähnlichen Wirkstoffreihe und dient ebenfalls der Diabetesbehandlung. Erfolg: Heute morgen auf der Waage: 83,7kg. Unfassbar. Jetzt bin ich ja nicht nur „Back to the 80s“, wenn das so weitergeht komme ich ja noch zurück in die 70er… Und ich habe keinen Hunger!

Mein Bauch ist aber immer noch dick und fett… Natürlich DEUTLICH weniger als früher, aber hier auf dem Bild sieht man die Speckrolle ganz schön deutlich…

Mit Patenkindern in unserem Heim 127 in Santa Cruz da Baixa Verde-PE

Mir ist Fett an wirklich allen Ecken und Enden weg-geschmolzen. Meine Beine sehen aus wie Stelzen, sagt mir jeder. Ganz extrem auch mein Hintern. Es gibt ihn nicht mehr. Weg…

Kein Hintern in der Hose…

Meine Ernährung in Brasilien basierte hauptsächlich aus 3 Komponenten: „Refrigerante“ (Softfrink – Wenn möglich Zero), „Club Social“ und meinen Medikamenten:

Guaraná. Man betont das letzte „a“. Deswegen ist da der Strich drüber!

Nur 2 Mal habe ich versucht, im Schoppingcenter mein Lieblingshähnchen mit Sesam in süßer Soße zu essen, aber das war mir beide Male viel zu viel.

R$25,11 sind in etwa 4€. Incl. Getränk. „Frango doçe com gergelim“ mit „Arroz“ und wenig Zwiebel-Rindfleisch

Die Sonne in Brasilien hat meinem Vitamin D Spiegel sicher gut getan. Ich schlucke ja ansonsten wöchentlich 1 Tablette mit 20.000Einheiten, denn im Blutbild habe ich extremen Vitamin D Mangel.

Aus Gewohnheit halte ich immer für ein Foto an diesem Stand nahe Maribondo-AL

Zusammenfassend: Mir geht es gut. Ich freue mich über jedes Gramm, das ich verliere. An meinem Bauch habe ich unten überschüssiges Fett in einem Hautsack. Man könnte darüber nachdenken, dass mal wegschneiden zu lassen. Sind sicher 4-5 Kilo, die da sinnlos rumbaumeln…

Der Effekt der OP ist nur noch eingeschränkt spürbar. Ich kann natürlich weiterhin keine großen Mahlzeiten essen. Aber viele kleine sind auch nicht ohne.
Da mir alle 4 tragenden Gelenke nach kurzer Beanspruchung weh tun, bin ich für Sport oder sonstige Quälereien nicht zugänglich. Und im Schwimmbad möchte ich meinen Körper so schon gar nicht zeigen. Das folgende Foto ist also deutlich mehr Schein als Sein, denn ich habe seit bestimmt 15 jahren auf keinem Fahrrad mehr gesessen und wollte dieses Rad der Patenkinder im Heim einfach nur mal ausprobieren…

5 Runden im Kreis und dann war auch wieder gut…

Zum Abschluss nochmal ein Blick auf Sonne, Strand und Meer bei Maceió-AL. Die wirklich schöne Seite meiner Tätigkeit in Brasilien. Die überwiegende Zeit verbinge ich damit, die Nothilfe für bedürftige Kinder zu organisieren.

Ach, eins hab ich noch… Möchte ich gerne mal zeigen. Das gibt es hier bei uns nicht. Ich kenne es nur aus Brasilien:
Cola mit Espresso. Eiskalt. Espresso Geschmack und „im Nachgang“ dann Cola Geschmack.
Falls jetzt jemand meint, das wäre nun Werbung: Nö. Ich bekomm ja nix dafür. Außerdem gibt es das hier nicht zu kaufen… Genausowenig wie Cola Light mit Erdbeer wie in England oder Fanta Exotic Zero wie in Norwegen… Vielleicht irgendwann mal…

Coca Cola com Café